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Die Tesla Jäger sind jetzt auf dem Markt, aber sind sie denn schon fit zum jagen oder bereichern sie primär das eAuto Angebot?

Tesla will Verbrenner Fahrer für die eMobilität gewinnen, aber klassische Hersteller wollen mit ihren eAutos Tesla Fahrer abwerben und sprechen von Tesla Jägern! Man stelle fest, jagen kann man nur was vorne ist und man muss selber aufschliessen können, wenn man von jagen redet! Können die Mitbewerber eAuto das schon? Audi CEO Schot sagte nach der Model 3 Zerlegung selbst, dass der eTron noch nicht vergleichbare Technik aufweise.

Zusammenfassend muss man die Fitness Frage leider klar mit nein beantworten. Während Tesla vom Bestreben getrieben wird, mit guten Produkten beweisen zu wollen, dass eAutos besser sind alsVerbrenber,will die klassische Auto Industrie mit ihren eAutos primär Kunden von Tesla zurück holen. Aber die Technik ist komplexer als gedacht, das Wissen darüber geringer als angenommen und das Resultat bescheidener als von diesen Top Firmen erwartet. Das Knowhow hätten sie bestimmt!

Wie der neue Audi Chef selber sagte, realisierten die Ingenieure mit der Zerlegung des Model 3, wo die DE Auto Industrie den Stand der Tesla Technik vollkommen unterschätzt hatte und dass z.Bsp. die neue eAuto Plattform des Audi eTron als Konsequenz daraus für kein weiteres eAuto Verwendung finden wird, weil zu schlecht. Vorsprung durch Technik ist keine Realität mehr sondern zum Ziel geworden. Audi wird deshalb neu auf Porsche und VW eAuto Plattformen gehen. Auch Jaguar und Mercedes müssen nachbessern. Die Japaner sind noch weiter abgeschlagen. Die Koreaner und die Franzosen sind im Kleinwagen und Kompakt Segment gut, aber bieten keine 4WD und noch nicht bei allen Modellen Akku Langlebigkeit. 


Alle Mitbewerber benötigen mindestens eine nächste eAuto Entwicklungs-Iteration, um den heutigen Stand der Tesla Technik zu erreichen. Je nach Stand der laufenden Entwicklungen jeder Marke kann dies zwischen 5-10 Jahre bedeuten. Jene Konzerne wie Fiat/Chrysler oder Ford, Subaru, Mazda,..., welche die eAuto Entwicklung verschlafen haben, suchen sic hjetzt einen Partner wie VW, der schon deutlich weiter ist, um so die CO2 Bussen zu reduzieren. Deshalb kann schon gesagt werden, dass Tesla bei Technik und Ladenetz die aktuelle Referenz ist undbleibt. Geradebei der Steuerung via Software hinken die Mitbewerber arg hinterher.

Trotzdem gibt es immer mehr alltagstaugliche und reisetaugliche eAutos, welche eine wertvolle Bereicherung der eAuto Flotte darstellen. Sie jagen Tesla nicht, sondern erweitern und verbreitern das Konsumenten Angebot in allen Preisklassen und Grössen mit weiteren guten eAutos. Diese Auswahl ist wichtig für die Beschleunigung der Verbreitung und der Akzeptanz der eMobilität. 

Um es etwas zu differenzieren, gliedern wir die Antwort über die vermeintlichen Tesla Jäger in wichtige Leistungsbereiche eines eAutos auf

Reichweite mit einer Akku-Ladung:

Kaum ein eAuto der Mitbewerber schafft heute die reale Reichweite des Tesla Model S von 2012. Aber es gibt inzwischen eine Vielzahl von eAutos mit alltagstauglicher Reichweite von stets 250 Km. Bei einem 3 jährigen eAuto mit kleineren Akkus unter 40kWh und ohne Flüssigkeiten Klimatisierung des Akkus und 100‘000 Km Laufleistung kann die Akku Restkapazität schon mal auf 70% herunter gefallen sein. Die Tatsache, dass kleinere Akkus aufgrund ihrer kleineren Reichweite pro Ladung häufiger geladen werden müssen sowie stärker leer gefahren und voll geladen werden müssen, führt zu einem deutlich früheren Reichweiten Verlust. Auch das Express-Laden stresst kleinere Akkus bereits bei geringeren Ladeleistungen sehr viel mehr und auch dies führt zu relativem Zeitverlust beim Laden und zu einer Reichweiten Reduktion. Das frühere Einsatzende im eAuto macht die kleineren Akkus als nicht unbedingt umweltfreundlicher gegenüber langlebigen grossen Akkus. Dann schaffen diese eAutos nicht mal mehr 100 Km Reichweite! Wenn man Glück hat, wird der Akku in Garantie getauscht. Der Restwert solcher, nicht alltagstauglichen eAutos ist folglich sehr tief. Auch ein sehr guter cw Wert bei der Aerodynamik wirkt sich vor allem bei Geschwindigkeiten ab 80 Km/h sehr positiv auf die mögliche Reichweite aus, zumal der Energieverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten quadratisch zur Geschwindigkeitszunahme erhöht wird. Ein eAuto mit genügend Reichweite kann zudem problemlos das Erstauto sein und das Zweitauto kann evtl. durch ÖV oder Car Sharing ersetzt werden. Ein eAuto City Flitzer wird hingegen oft als Zweitauto neben einem alltags- und reisetauglichen Verbrenner eingesetzt, was der Umwelt auch nicht wirklich viel hilft. eAutos sollten viel gefahren werden, um viel CO2 zu reduzieren. Aber auch jeder Verbrenner Kaltstart, den Sie mit einem eAuto vermeiden, reduziert Abgase in Höhe von 500-10’000Km Fahrstrecke mit warmem Motor. Da ist ein eAuto City Flitzer auch schon sehr wertvoll, selbst bei kurzen Strecken. Wählen Sie also richtig - für‘s eAuto.

Energie Verbrauch im Verhältnis zur Leistung:

Bezüglich reinem Energieverbrauch ist der Hyundai Ioniq gleich auf mit dem Tesla Model 3, welches aber im Vergleich eine viel grösser Beschleunigung, ein Vielfaches an Leistung und 4WD bietet. 4WD wird von den anderen eAuto Herstellern sonst nur bei Premium eAutos angeboten, aber im Kleinwagen- oder Mittelklasse Segment nicht. Die Beschleunigung von Tesla eAutos ist unerreicht. Auch im Premium Segment verbrauchen die Tesla Jäger bei gleichen Fahrbedingungen deutlich mehr Energie? Im Gegensatz zu den Mitbewerbern fahren Tesla eine Höchstgeschwindigkeit von 250/261 Km/h, während Mitbewerber zwischen 150 und 210 Km/h abriegeln. Trotzdem nimnt der Energie Verbrauch der aerodynamischen eAutos von Tesla deutlich weniger zu bei hohen Geschwindigkeiten als bei den allermeisten Mitbewerber eFahrzeugen. Wie in der Verbrauchskurve oben jedoch aufgezeigt wird, verbrauchen eAutos grundsätzlich viel weniger Energie als Verbrenner, vorallem Innerorts und bis 70Km/h.

Ladeleistung von eAuto und Ladestationen:

Audi bietet 150kW Ladeleistung, was über dem aktuellen SuperCharger von Tesla liegt, welcher bis 120kW leistet. Der neue SuperCharger V3 wird jedoch 250kW Ladeleistung bieten. Das Model 3 kann heute an Ionity Ladestationen bereits mit 200kW laden und an den V3 SuperChargern sollen dann 250kW geladen werden. Der bald auf den Markt kommende Porsche Taycan wird auch mit 250kW nachladen können. Oft sind aber bei den Mittelklasse eAutos maximale Ladeleistungen zwischen 40 und 75 kW die Regel. Der Nissan Leaf hat keine Akku Klimatisierung und kämpft deshalb beim DC Laden mit langsamen Ladegeschwindigkeiten von 20-30kW ab dem 2. DC Laden, was echt schlecht ist. Tesla bietet mit 0.30 CHF/kWh für SuperCharging einen moderaten Strompreis an, während der Lademarkt für Express DC Laden bis zu 0.70 CHF/kWh oder gar mehr verlangt. Tesla kann Zuhause mit mind. 11kW AC 3-Phasen 380 V Drehstrom laden, was in einer Stunde 50-80Km Reichweiten-Zuwachs bringt. Viele Mitbewerber können nur 1-Phasig mit 3.7kW legal laden und somit pro Stunde bloss 15-25Km Reichweite dazu gewinnen. Achten Sie auf einen 11-22 kW AC Drehstrom Lader. 

Langlebigkeit und Service

Für eAutos klassischer Hersteller ist ein jährlicher Service zwingende Vorgabe, um die Garantie zu erhalten. Ein Tesla kennt hingegen keine Service Pflicht und die Garantie bleibt auch ohne gemachten Service vollständig erhalten. Beim Model 3 sind die Läger bereits auf 1‘600‘000 Km ausgelegt, während die klassischen Hersteller die üblichen Verschleisse ansetzen. Mit Flüssigkeit klimatisierte Akkus leben signifikant länger als Akkus, die Hitze und Kälte ausgesetzt wurden. Mit Ausnahme von Nissan bieten die neuen eAutos praktisch alle Flüssigkeiten basierte Akku Klimatisierung. Bei den Primium eAutos gewährt Tesla auf Akku und Antriebsstrang eine Garantie auf 8 Jahre und unbeschränkte Km Leistung. Praktisch alle anderen Hersteller bieten 8 Jahre oder 160‘000 Km. Der Occasionswert von Tesla eAutos liegt mit am höchten im Markt. Km Laufleistung spielt eine sekundäre Rolle und die Akku Restkapazität ist in aller Regel sehr hoch. Bei der Service Organisation und der Kundenbetreuung hört man jedoch Gemischtes und es scheint Fakt zu sein, dass Tesla hier Nachholbedarf hat gegenüber dem Service, den Gewerbe Garagen anderer Marken den Kunden bieten. 

Updates und Korrekturen wie bei einem Handy

Tesla bietet kostenlose Updates an wie bei einem Handy. Das eAuto wird dadurch über die Zeitachse immer besser. Die anderen Hersteller haben entweder keine Handy Integration oder verfügen noch über nur sehr eingeschränkte Update over the Air Funktion. Auch Freizeit Inhalte fehlen meist vollkommen. Positiv ist, dass die kommenden eAutos fast flächendeckend über eine Sim Karte mit Handy App verfügen werden und damit sowohl der Ladezustand transparent wird, wie auch der Innenraum vorher im Winter und Sommer klimatisiert werden kann. Auch die Tesla Navi Karten werden kostenlos over the air upgedatet. Nix mehr mit 500.- für die DVD mit den neuen alten Karten oder mehrere 100.- für die Korrektur eines Software Fehlers ab Werk oder über 1‘500.- für das Update eines wie ein 50.- Küchenradio klingenden DAB Radios als Teil einer Optionalen 5‘000.- B&O Sound Anlage. Die Konsumenten und die Händler werden mit dem Handy auf Rädern vielerorts dazu gewinnen. 

Platz Angebot Passagiere und Stauraum

Dank des relativ grossen Front- und Heck Kofferraumes mit Unterem Fach setzt Tesla auch da Massstäbe. Mitbewerber bieten nur selten einen Front Kofferraum und oft ist auch das kleine Zusatzfach hinten durch Ladekabel besetzt. Es verbessert sich aber laufend und viele eAutos bieten heute bereits mehr Stau- und Passagierplatz als Verbrenner. Tesla nutzt den Platz innerhalb der Karosserie jedoch noch immer am Besten aus. Vorsprung in der Technik macht es möglich!

Interieur Gestaltung und Qualität

In Sachen Verarbeitungsqualität haben die Premium Hersteller den Amerikanern von Tesla noch etwas Voraus. Auch bei Sitz- und Bedienkomfort sind Viele noch etwas besser. Aber in Sachen Funktionalität und Zukunftssicherheit hat der grosse Tesla Bildschirm mit seinen Möglichkeiten den Anderen viel voraus. Tesla kann damit mit Abstand am Meisten Auto Funktionen steuern und nicht nur den Multimedia Teil. Das Tesla Cockpit sieht zudem sehr schlicht, aufgeräumt und zukunftsweisend aus. Da die Qualität des Autos mit dem Alter zunimmt, halten Tesla Modelle ihren Wert sehr lange hoch.

Autopilot Fahr-Assistenten

Mit dem Fahrassistent Autopilot bietet Tesla bereits rine gute Autobahn und Stau Assistenz, welche von Audi, Metcedes, VW, Jaguar und dem Hyundai/Kia Konzern fast gleichwertig geboten werden, aber im Gegensatz zu Tesla werden diese Systeme im eAuto nicht ständig over the air verbessert und sind nicht bereits für Autonomes Fahren vorbereitet. Das Google/Tesla Navi war früher mit dem Navigon deutlich klarer in der Visualisierung von Verkehrsspuren, aber das Navi berechnet die Strecken und Ladeort mit Ladezeiten  immer noch sehr komfortabel und zuverlässig. An dieses Niveau der Integration und Genauigkeit der Restreichweite und der Ladezeiten kommt aktuell noch kein Mitbewerber. Auch beim Autopiloten arbeiten die klassischen Auto Hersteller mangels eigenem Knowhow mit Firmen wie AMD, Nvidia, Google, Apple oder Instituten zusammen, während Tesla dies selber entwickelt. 

Produktionstiefe und Automation

Während praktisch alle Auto Hersteller exzellente Einkäufer und Manager der Supply Chain für die eigene Endmontage sind, produziert Tesla möglichst viel selber, um unabhängiger zu sein.ImGegensatzzuden klassischen Auto Herstellern entwickelt Tesla Software, Hardware und Produktionsanlagen selber. Dies ermöglicht eine optimale Abstimmung aller Elemente und zusammenmitderzugekauftenAutomationsfirma Grohmann einen hohen Automatisierungsgrad. Grohmann baute zuvor die Produktionsstrassen für die Deutschen Premium Hersteller. Zusammen mit VW, Mercedes unddenAkkuZellenHerstellern CATL und LG Chem gründete Tesla in Indien soeben eine Rohstoff Firma. Kürzlich wurde auch bekannt, dass Tesla eine Maschine zum Patent anmeldete, welche bisher 70 TeileineineinzigesTeil verschmelzen kann. Ein weiteres Patent von Tesla dient der Reduktion des Kabelstranges von Km langen Kabeln auf nur noch 100 Meter. Auch die 12V Batterie soll wegfallen undderFahrakkufürein 48V Boardnetz verwendet werden, um unnötige Materialien zu Kosten zu sparen. Damit legt Tesla auch in der Verschmelzung von Produktion und Entwicklung vor. Auch dasTeslaAntriebskonzept mitderhohen Integration der Elektronik und der kompakten Montage des Antriebs direkt auf den Achsen ist anerkannte Referenz im Markt. 
Betrachtet man allerdings die Produktivität pro Mitarbeiter in den Fabriken, hat Tesla noch viel gut zu machen gegenüber allen Mitbewerbern. Es fragt sich aber, ob die FertigungstiefebeidiesemVergleich kompensiert wurde, denn sonst ist das Ergebnis irreführend, denn Tesla hat mit Abstand die grösste Fertigungstiefe. Mit dem kommenden Model Y sollte Tesla dann erstmals in dieNäheder angestrebten Automation und Produktivität kommen. Dann wird ein Vergleich unter Beachtung der Fertigungstiefe sehr interessant sein, denn ein eAuto lässt sich grundsätzlich effizienterherstellen als ein Verbrenner und Musk wird dieses Potenzial ausschöpfen wollen. VW wird das aber mit dem VW ID 3 auch tun wollen und es wird interessant sein zu sehen, wer die besseren Ergebnisse erzielen wird. 

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